Pressemeldungen

Deloitte Gen Z & Millennial Survey 2024

Sorge um Lebenshaltungskosten bei jungen Österreicherinnen und Österreichern besonders hoch

  • Finanzieller Druck: Hohe Lebenshaltungskosten belasten die Generation Z und Millennials
  • Abnehmende Bereitschaft: Immer weniger Junge sind bereit, für nachhaltige Produkte mehr zu bezahlen
  • Steigender Druck: Junge nehmen in Sachen Klimaschutz Wirtschaft und Politik in die Pflicht
  • Neuer Unsicherheitsfaktor: Einsatz von GenAI wird oft kritisch gesehen

Inflation und Teuerung ziehen an den jungen Generationen nicht spurlos vorbei. Wie eine weltweite Studie von Deloitte bestätigt, ist die Deckung der Lebenshaltungskosten die mit Abstand größte Sorge der Generation Z und der Millennials – Österreich liegt hier sogar über dem globalen Schnitt. Wichtige Themen wie nachhaltiger Konsum verlieren angesichts dieser Entwicklung an Relevanz, gleichzeitig tut sich mit dem Zukunftstrend Generative Artificial Intelligence (GenAI) ein weiterer Unsicherheitsfaktor auf.

Wien, 16. Mai 2024 – Mit dem Global Gen Z & Millennial Survey erhebt Deloitte jährlich die Stimmungslage junger Menschen. Heuer wurden über 22.000 Personen aus 44 Ländern befragt, darunter auch aus Österreich 300 Gen Zs der Jahrgänge 1995 bis 2005 und 200 Millennials der Jahrgänge 1983 bis 1994. Das Ergebnis: Die Deckung der Lebenshaltungskosten ist aktuell die größte Sorge dieser Generationen. Hierzulande ist der Kostendruck sogar besonders hoch.

Die Lebenshaltungskosten bereiten in Österreich 42 % der Gen Zs und 49 % der Millennials große Sorgen, im globalen Schnitt sind es 34 % und 40 %. „Fast die Hälfte der jüngeren Menschen in Österreich hat Schwierigkeiten, das alltägliche Leben zu finanzieren. Für ein wohlhabendes Land sind diese Zahlen alarmierend“, betont Elisa Aichinger, Partnerin bei Deloitte Österreich. „Auch hinsichtlich der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung und der persönlichen finanziellen Situation ist man im internationalen Vergleich hierzulande besonders pessimistisch.“

 

Klimafreundliches Handeln ist erschwert

Angesichts des hohen Kostendrucks rückt das Thema Nachhaltigkeit bei den Jungen mehr in den Hintergrund. Im Vergleich zum globalen Schnitt sind deutlich weniger junge Österreicherinnen und Österreicher bereit, das eigene Konsumverhalten zugunsten des Klimaschutzes zu ändern. Während weltweit 73 % der Gen Zs und 77 % der Millennials ihren ökologischen Fußabdruck aktiv verkleinern wollen, sind es in Österreich nur 58 % und 62 %.
„Der fortschreitende Klimawandel bereitet den jungen Generationen hierzulande nach wie vor Kopfzerbrechen. Aber: Die aktuelle Kostensituation erschwert klimafreundliches Agieren zusehends – die Umfrageergebnisse belegen das. So ist beispielsweise die Bereitschaft, für nachhaltige Produkte und Services mehr zu bezahlen, in Österreich niedriger als in vielen anderen Ländern“, so Elisa Aichinger.

 

Junge sehen Handlungsbedarf bei Politik und Wirtschaft

Generell nehmen die Jungen beim Klimaschutz eher Politik und Wirtschaft in die Pflicht. So sind 63 % der Gen Zs und 69 % der Millennials der Meinung, dass die österreichische Bundesregierung sich mehr dafür einsetzen sollte, die Wirtschaft zu klimafreundlicherem Handeln zu bewegen. Und 70 % beziehungsweise 72 % sind auch der Überzeugung, dass die Unternehmen mehr tun könnten, um Verbraucherinnen und Verbrauchern nachhaltige Kaufentscheidungen zu ermöglichen.

„Die nachhaltige Transformation stellt für die jungen Generationen eine der zentralen Herausforderungen dar, bei der ihrer Ansicht nach vor allem Wirtschaft und Politik die notwendigen Möglichkeiten haben, den Wandel voranzutreiben. Angesichts des anhaltenden Fach- und Arbeitskräftemangels sollten Unternehmen das unbedingt ernst nehmen“, erklärt Anna Nowshad; Partnerin bei Deloitte Österreich. „Immerhin hat fast die Hälfte der Befragten bereits einmal einen potenziellen Arbeitgeber abgelehnt, weil dieser nicht den persönlichen Werten entsprochen hat.“

 

Künstliche Intelligenz sorgt für Unsicherheit

Die allgemeine Unsicherheit zeigt sich auch beim rasanten digitalen Wandel – vor allem rund um Entwicklungen bei GenAI. Auffällig dabei: Diejenigen, die die neue Technologie bereits häufig nutzen, vertrauen ihr eher und glauben häufiger, dass sie ihre Arbeitsweise bedeutend verbessern wird. Gleichzeitig haben sie aber auch eher Sorge, dass es durch den flächendeckenden Einsatz zum Abbau von Arbeitsplätzen kommt – was vor dem Hintergrund finanzieller Existenzängste noch einmal schwerer wiegt.

„Gerade die jüngeren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer werden um den Einsatz von GenAI nicht herumkommen. Die Unternehmen sind hier gefordert, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen, Jobs neu zu gestalten sowie das Angebot entsprechender Aus- und Weiterbildungen auszubauen. Nicht zuletzt auch, um den jüngeren Generationen langfristig sichere Jobs mit Zukunft bieten zu können“, betont Anna Nowshad abschließend.

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